Das Präsidium des Evangelischen Kirchentags hat entschieden, eine Vertreterin der AfD zu einer Podiumsdiskussion einzuladen.
Dagegen hat sich eine „Initiative keine AfD auf dem Evangelischen Kirchentag“ gebildet, die eine Online-Petition erstellt hat: Link zur Online-Petition
Auf einer Mitgliederversammlung haben die anwesenden MAV-Mitglieder mehrheitlich folgende Position der agmav-Westfalen befürwortet:
- Die agmav Westfalen-Lippe schließt sich der Petition vom 13.02.2017 vollumfänglich an. Bei der AfD handelt es sich um eine Partei, die nicht nur offenbar nicht bereit ist, sich von völkisch- antisemitischen und ausländerfeindlichem Gedankengut abzugrenzen; vielmehr befeuert sie mit Aussagen einzelner Parteimitglieder dieses Gedankengut und schürt bewusst und aktiv Hass und Fremdenangst.
- Die AfD imaginiert eine „linke Meinungsdiktatur“, die konservative, wertorientierte Haltungen unterdrücke. Setzt man sich mit der Kritik der AfD im Einzelnen auseinander, ist jedoch festzustellen, dass die AfD sich nicht gegen linke, sondern gegen Werte stellt, die schon Jesus in der Bergpredigt postuliert hat: Toleranz, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft für die Schwächsten ohne Ansehen von Herkunft und Geschlecht.
- Das sozialpolitische Programm der AfD ist im Kern unsozial und arbeitnehmerfeindlich. Es befürwortet eine gesellschaftliche Spaltung, die die schwachen und benachteiligten Teile der Gesellschaft ausschließt bzw. abhängt und in keiner Weise mit der evangelischen Sozialethik in Einklang gebracht werden kann.
- Die Teilnahme der AfD am Kirchentag wäre kein Beitrag zu einer Diskussion mit dieser Partei, sondern eine Gelegenheit, ein zutiefst unchristliches und menschenfeindliches Weltbild auf der Bühne einer christlichen Kirche zu verkünden.